Miyazaki, Bunkasai und die Hiroshima-Fahrt

Hallo Ihr,

die Sommerferien sind vorbei, und es ist schon wieder so viel passiert- zeit fuer einen naechsten roman^^

in der letzten ferienwoche bin ich mit meiner gastmutter und yamamotosan nach nokoshima gefahren, das ist ne kleine insel in der bucht vor fukuoka, da kann man mit`m auto hin. als erstes natuerlich gleich ins meer gestuertzt, da waren endlich mal vernuenftige wellen, und schoen warm war das wasser auch- das ganze geplansche unter besorgten blicken von okasan^^

hinterher haben wir dann im inselhotel lecker mittag gesgessen, welches von einem ausgelassen parkspaziergang(ha! gottesanbeterin gesehen) gefolgt wurde.

am sonntag vor schulbeginn sind wir dann zur 50. totenfeier meines gastgrossonkels gefahren. das war einerseits echt traurig, aber auch interessant, wir haben alle (ca 30leute) zusammen mit einem moench alte sprechgesaenge gesungen, und hinterher sushi im dorflokal gegessen.

auf`m rueckweg haben wir uns spontan entschieden einen abstecher ueber einen beruehmten wasserfall zu nehmen. da dann eis gegessen, dobermann gestreichelt, und versucht ne bambusstange hochzuklettern(die natuerlich abgeknickt ist, also ich den huegel wieder runtergekullert-hat aber mehr spass gemacht als weh getan).

Am ersten schultag hab ich dann die neuen austauschschueler kennengelernt, die sind aus schweden, finnland, hawaii und deutsland. Die sind alle recht lustig drauf, und zusammen ,,spielen gehen,, waren wir auch schon, aber die koennen noch fast garkein japanisch, deswegen nur englich/deutsch gesprochen.

in der ersten und zweiten schulwoche haben sich dann alle auf die bunkasai(kulturfestival)vorbereitung konzentriert. wir austauschschueler durften jeweils ein plakat ueber unser land machen, ausserdem musste ich ne rede vorbereiten. am samstag des vorletzten wochenendes ist meine gastmutter dann mit yamamotosan, purinchan(der brasilianischen austauschuelerin) und mir nach miyazaki gefahren! da dann die ,,teufelswaschbraetter,, , den bot. garten, einen tempel in einer hoehle und einen friedensturm angucken. da wuchsen ueberall ananas und mangos, und wir haben auch ganz viele -teilweise ulkige- grosse muscheln gesammelt. leider waren 40 der 80 geknipsten fotos hinterher nich auf`m stick- son schiet!

in den letzten tagen vor bunkasai sollte ich jdeden tag zum kalligrafie- immerwieder das gleiche kanji zeichnen, bis der untersetzte lehrer zufrieden war- hab zuerst gedacht die ganze muehe sei nur fuer`s schulfest, aber tatsaechlich wird das bild dann bei einem landesweiten wettbewerb abgegeben. aso, und mit meiner klasse zusammen haben wir einen kleinen actionfilm gedreht^^

am letzten freitag war`s dann soweit; Bunkasai! eroeffnet wurd das ganze gedoens mit 3 std rakugo(da plaudert einer auf der buehne vor sich hin mit dem ziel lustig zu sein) und einem zauberer- bei 33grad , und auf hartem boden inner schulturnhalle zusammengekrepelt fand das aber nicht wirklich jemand lustig.... als die dann endlich ausgeschnattert hatten ging`s auch schon weiter- ich hab meine rede vor allen oberschulerstklaesslern, dem grossteil der lehrerschaft, meiner gastmutter, meikarisan und den anderern austauschschuelern halten duerfen! war voll peinlich da inner vollen schulkirche vor allen auffer buehne zu stehen, aber da ich als letzter, nach themen wie krebs, ueberfahrene freunde und taubstumme geschwister ueber deutsche toiletten, fkk, gemischte sauna und klopapier geredet hab wurde wenigstens ordentlich von allen gelacht^^

am samstag war dann der zweite teil vom fest; da standen dan rockkonzerte der schulbands, fotoshooting mit den einzelnen bukatsu, der klassenfilm und riesenplakat mit riesenpinsel zeichnen an. es war insgesamt total lustig und japanisch( ja ach ne!) aber auch etwas unorganisiert, irgendwie war zu viel zur gleichen zeit, und man hat nie die leute gefunden die man gesucht hat^^

abends hab ich dann mit okasan neue schuhe gekauft, die alten waren schon kaputt.

Am sonntagmorgen haben wir uns dann von afs aus am bahnhof getroffen, um zusammen nach hiroshima zu fahren-peacetour!

der flotte shinkansen brauchte nur knapp ne stunde(300km/h), dann ging`s von hiroshima-bahnhof auch gleich weiter zum genbakudome(A-dome). das war ein ueberwaeltigendes gefuehl, auf einmal da zu sein, wo man vorher immer nur im fernsehen von gesehen und gehoert hat. der A-dome( ein frueheres handelszentrum) stand inner naehe vom kranichdenkmal(da unsere selbstgefalteten, insgesamt 1000 kraniche abgegeben), dem friedenspark und dem atombombenmuseum(da hatten die nen audioguide auf deutsch!), wo wir als naechstes hin sind. was die da im museum gezeigt haben war teilweise schon ziemlich heftig- von mutierten, mit adern durchwachsenen stabfingernaegeln ueber eingepraegte (menschen)schatten auf steinstufen und dutzenden von persoehnlichen erfahrungen und fotos sowie den papierkranichen von sadako- irgendwo stiegen jedem mal traenen in die augen.

hinterher sind wir dann aber gleich wieder munter shoppen und mcdonalds gegangen. die am vorabend gekauften schuhe-bzw nur der nicht vorher anprobierte, rechte schuh- drueckte wie bloede, wahrscheinlich ist mein rechter fuss zu lang. also gleich fuer 100yen ein paar flipflops gekauft-hehe!

abends haben wir dann im okonomimura(dem pfannkuchendorf) japanische pfannkuchen gegessen, dafuer ist hiroshima beruehmt. bevor wir dann endlich schlafen gingen haben wir noch inner hotellobby den tag ausgewaertet und eis gegessen, ausserdem noch im panolama-onsen(die haben`s echt mit l geschrieben) gebadet und seltsames italienisches fernsehen gesehen.

am Montag(frei weil feiertag, regen wegen taifunbreitseite) sind wir mit der faehre nach miyajima gefahren. da steht das beruehmte rote tor im japanischen inlandmeer, ausserdem kamen von ueberall viel zu zahme(gar freche, verfressene) rehe an. die haben selbst papier gefressen(deswegen gittertore vor den oeff. toiletten^^) und sogar mein tshirt probiert. vom tempel aus sind wir dann mit`er seilbahn den 535m hohen berg hochgegurkt. zuerst NICHTS gesehen, wegen regenwolken und nebel. dann klarte die sicht aber recht rasch auf, und man hatte einen herrlichen blicke ueber die vielen kleinen inseln, ausserdem waren da auch wieder dutzende affen unterwegs, die neugierig unsere obento(lunchpakete) beaeugelt haben.

auf`m weg zurueck zur faehre haben wir dann alle momijimanju gekauft, kleine, mit suesser bohnenpaste gefuellte kuchen in form eines jap. ahornblattes- die spezialitaet der insel.

wieder in Hakata angekommen wurden bjoern und ich von meiner gastmutter, gastbruder, dessen indonesischem freund, und meikarisan abgeholt- wir sind alle zusammen auf`s hojoya, einem echt grossen, und dem wahrscheinlich letzten sommerfest dieses jahres. da war`s dann auc hdementsprechend voll, aber wir haben uns trotzdem durchgewuselt, gebratene nudeln und kakigoori gegessen und sind in eine japanische geisterbahn(fast keine ,,effekte, nur maskierte gestalten die einen aus`m dunklen heraus erschreckt haben- auf seine weise deswegen gruseliger als die deutschen geisterbahnen)gegangen. unterwegs hab ich gesehen, wie die da doch tatsaechlich ingwerknollen fuer 15 euro das stueck verkauft haben! ausserdem hat sich okasan ne heisse kartoffel mit butter gekauft und war total begeistert davon....sie konnt garnich verstehen dass ich nich auch eine wollte^^

das war`s erst mal wieder ganz kurz von mir. aso, und das laengste wort das ich gehoert hab is jetzt nich mehr ,,anticonstitutionellement,,(frz.) sondern ,,antidisestablishmentarianism,,(engl.), das aber nur mal kurz am rande, oder eher am schluss^^

bis bald wieder, euer Markus